Am 17. Juni startet das Internationale Filmfestival in Moskau und jährt sich zum 32. Male. Als Besonderheit der diesjährigen Aufführungsreihe ist sicherlich der Vorsitz des französischen Kultregisseurs Luc Besson als Vorsitzender über die Festivalsjury zu nennen. Die Wahl Bessons wird in der Fachwelt der Filmemacher als äußerst kurios und umstritten angesehen. Dennoch behält das Internationale Festival des Films in Moskau seinen Rang unter den höchsten und angesehensten Filmfesten weltweit.
Das Internationale Filmfestival Moskau hat bereits seit 1972 Bestand. Doch schon lange vor dieser Aufnahme in die Internationalen Filmfestivals konnte man in Moskau mit der Wichtigkeit dieser Veranstaltung überzeugen. Besonders die Öffnung nach Westen machte das Filmfest von Moskau zu einem Politikum und zu einer Art Annäherungsraum an den Westen. Besonderes Merkmal dafür war eine Preisverleihung an den amerikanischen Filmemacher Walt Disney, allerdings schon Jahre vor dem Eisernen Vorhang 1935.
Seit 1989 und der damit vollständigen Öffnung nach Westen wird beim Filmfest in Moskau der Goldene St. Georg an die Gewinner der Veranstaltung verliehen. Preise gingen in den ersten Jahren nach der Öffnung Russlands vornehmlich an westliche Filmproduktionen. Mittlerweile dominieren allerdings häufiger russische Beiträge die Preisverleihung. Im Fokus der Jury stehen besonders Autorenfilme und jene, die an den Kinokassen der Welt eher weniger bekannt sind.
Kurios ist nicht zuletzt deshalb die Nominierung von Luc Besson zum Vorsitzenden der Jury. Besson ist im Normalfall ein Meister teurer Hollywoodproduktionen und hat mit dem Autorenkino der Filmfeste eher wenig zu tun. Vielleicht möchte man in Moskau allerdings auch ein Zeichen setzen und zur Öffnung beider Genres zueinander beitragen. Den über 100 Filmen, die beim 32. Filmfest in Moskau gezeigt werden sollen kann der Medienrummel allerdings nur gut tun. Immerhin sind derartige Filmfestivals nicht zuletzt Kontaktbörsen für junge Filmemacher und Schauspieler. Man darf also gespannt sein und sollte daher auch einen Blick auf das Treiben der Filmgesellschaft rund um Kultregisseur Luc Besson in Moskau haben.
Andreas Janßen
Datum: 14.06.2010
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