Der Kommunismus gehört in Russland und seiner Hauptstadt Moskau schon seit einigen Jahren der Vergangenheit an, weshalb Unternehmen aus Russland auch auf internationaler Ebene immer mehr an Bedeutung gewinnen. Einen weiteren Schritt in diese Richtung wollen Russland und Moskau mit dem Bau eines Technologiezentrums nach dem Vorbild des Silicon Valley im US-Bundesstaat Kalifornien gehen, das in den kommenden Jahren vor den Toren der Hauptstadt entstehen soll. Um das ehrgeizige Projekt für die Wirtschaft in Moskau möglichst erfolgreich gestalten zu können, haben sich die Planer fachkundige Hilfe aus dem eigenen Land geholt. Wie die renommierte New York Times berichtet, soll der aus Russland stammende Mitbegründer des in Silicon Valley ansässigen Unternehmen Helix Ventures, Evgeny V. Zaytsev, beim Aufbau und Konzept des russischen Silicon Valley als Berater fungieren.
Auch die Hotels in Moskau hätten gegen eine baldige Realisierung der Pläne nichts einzuwenden, da die Geschäftsreisen nach Russland mit einem modernen Technologiezentrum in der Machart des kalifornischen Silicon Valley wohl in eine neue Liga aufsteigen würden. Fest steht bisher allerdings nur, dass den Unternehmen in Moskau und Russland im geplanten Silicon Valley eine Plattform geschaffen werden soll, auf der innovative Ideen besser umgesetzt und der Anschluss an die Top-Nationen der High-Tech-Wirtschaft hergestellt werden kann. Bei der Frage nach einem zeitlichen Fahrplan bis zur Eröffnung des Silicon Valley bei Moskau oder den Kosten für das Projekt halten sich die Beteiligten noch bedeckt, zumal es in Russland in der Vergangenheit, teilweise noch zu Zeiten der Sowjetunion, schon mehrere erfolglose Anläufe dieser Art gab.
Bei allem Optimismus in den Reihen der Wirtschaft in und um Moskau gibt es in Russland aber auch mahnende Stimmen, die vor allzu großen Erwartungen warnen. Ausgerechnet Zaytsev stellt klar, dass Silicon Valley nicht 1:1 aus den USA nach Russland übertragen werden könne, da die Marktgesetze in Russland auch nach dem Ende des Kommunismus noch ganz andere als im Land der unbegrenzten Möglichkeiten seien. Im Klartext: Mit einer gewissen Einmischung des Staates müsste auch im neuen Technologiezentrum der Hauptstadt Moskau gerechnet werden.
Kai Rebmann
Datum: 14.04.2010
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